Die Schlafparalyse (SP – auch Schlaflähmung) ist ein psychophysiologisches Geschehen, das beim Einschlafen oder beim Aufwachen erlebt werden kann. Die Schlafmedizin zählt es zu den Parasomnien. SP kann ein Symptom einer Narkolepsie-Erkrankung sein, es kann jedoch auch monosymptomatisch als isolierte SP (ISP) vorliegen. Betroffene befinden sich im Wachzustand, sind aber einer Lähmung unterworfen, die den gesamten Körper mit Ausnahme der Augen-, Ohr- und Atemmuskulatur betrifft. Zusätzlich dazu stellen sich häufig ungewöhnliche Erlebnisse ein. Beispiele dafür wären starke Angstgefühle, die Wahrnehmung einer Präsenz von bösartigen Wesen im Zimmer oder sonstige Halluzinationserfahrungen in verschiedenen Sinnesmodalitäten (Brummen, Summen, Stimmen, Schritte, Schwebegefühl, Lichter, bis hin zur detaillierten, visuellen Wahrnehmung von Personen, Geisterwesen oder Außerirdischen). Die Lähmung dauert meist nur wenige Sekunden bis Minuten an, es gibt jedoch auch Berichte von länger andauernden Erfahrungen. Von einigen Personen wird die SP sogar als Methode verwendet, um als positiv erlebte Erfahrungen wie z.B. luzide Träume und außerkörperliche Erfahrungen (AKE) herbeizuführen.
Obwohl Schlafparalyse ein interkulturelles und durchaus häufig auftretendes Phänomen darstellt – die Lebenszeitprävalenz beträgt ca. 8% –, gibt es bislang verhältnismäßig wenige Informationen zu dessen Verbreitung, zum Umgang mit den damit verknüpften außergewöhnlichen Erfahrungen (AgEs), aber auch zu dessen klinischer Relevanz in Deutschland. SP zeichnen sich zwar durch eine spezifische Phänomenologie aus, doch sind sie eng mit anderen AgEs verbunden, nämlich außerkörperlichen Erfahrungen, luziden Träumen bzw. Klarträumen sowie Erfahrungen des Kontaktes mit Außerirdischen oder anderen außergewöhnlichen Wesenheiten. Die oft bizarre und verstörende Qualität der SP-Erfahrung, das Fehlen bekannter Deutungsmuster in vielen Kulturen und die somatischen und psychischen Begleitumstände rücken SP-Erfahrungen in den Bereich außergewöhnlicher Erfahrungen und veränderter Bewusstseinszustände, die oft als Hinweis auf das Paranormale gedeutet werden. Es ist nicht verwunderlich, dass viele westliche Wissenschaftler davon ausgehen, dass SP-Erfahrungen aufgrund dieser besonderen Merkmale eine der Quellen und Ursachen für den Glauben der Menschen an spirituelle Wesenheiten wie Geister, Dämonen usw. sind.