In der Öffentlichkeit fehlt ein klares und gut informiertes Bild der Parapsychologie und der Anomalistik, die sich mit den Grenzbereichen des Wissens und mit Anomalien beschäftigen. Orientierung liefern Vorgaben durch fiktionale Formate und sensationalistische Darstellungen in den Medien, die in der Regel wenig mit der Realität zu tun haben. Ähnlich sieht es mit dem Wissen um die Personen aus, die sich solchen Themen professionell oder während ihrer Freizeit widmen. Wie ist ihre Einstellung zu bestimmten Phänomenen und Forschungsbefunden? Was ist die Quelle ihrer Überzeugungen hinsichtlich der dieser Themen und welche Glaubensüberzeugungen haben sie generell?

Der Psychologe Harvey J. Irwin führte eine Umfrage zu diesen Fragen unter den Mitgliedern der Parapsychological Association (PA) durch, deren Ergebnisse er 2014 veröffentlichte. Diese Umfrage wurde von uns konzeptuell mit Mitgliedern der Wissenschaftlichen Gesellschaft zur Förderung der Parapsychologie (WGFP) sowie der Gesellschaft für Anomalistik (GfA) repliziert, wobei der Fragebogen teilweise den besonderen Erfordernissen der Gruppen angepasst wurde. Die WGFP hat, ähnlich wie die PA, relativ hohe Einstiegshürden, um das wissenschaftliche Niveau der Mitglieder sicher zu stellen, während bei der GfA ein Interesse an den Themenstellungen als Beitrittskriterium genügt.