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Referent

Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg im Breisgau.

Termin / Ort
Icon Kalender

25.11.2025, 18:00 bis 19.30 Uhr

Parlatorium der Universitätsbibliothek Freiburg

Zusammenfassung

Zahlreiche Fallberichte und jahrzehntelange Beratungserfahrung am IGPP zeigen, dass außergewöhnliche Erfahrungen häufig auftreten, wenn Menschen sich in einer Phase mentaler Instabilität befinden (junge Menschen in der Pubertät, Menschen mit psychischen Belastungen nach einem traumatischen Erlebnis etc.). Die erlebten ungewöhnlichen Phänomene treten dabei in der Regel unerwartet auf und sind weder vorhersagbar noch kontrollierbar. Eine wissenschaftliche Untersuchung solcher Phänomene im Labor gestaltet sich unter anderem deshalb schwierig.

Ein Forschungsansatz am IGPP, diese Phänomene besser zu verstehen, greift auf ein bewährtes Prinzip wissenschaftlicher Forschung zurück: Wir nutzen sogenannte Wahrnehmungsinstabilitäten als Labormodell für mentale Instabilitäten. Wahrnehmungsinstabilität entsteht, wenn Menschen über längere Zeit mehrdeutige Figuren betrachten, wie den berühmten Necker-Würfel, Borings alte/junge Frau oder die Kaninchen-Ente-Kippfigur. Die Wahrnehmung der betrachtenden Person wird instabil und wechselt unvorhersehbar zwischen mindestens zwei möglichen Interpretationen, obwohl das betrachtete Bild unverändert bleibt.

In meinem Vortrag werde ich zwei Beispiele vorstellen, wie solche Wahrnehmungsinstabilität als Labormodell für mentale Instabilität genutzt werden kann und was wir daraus über mentale Instabilitäten und möglicherweise über außergewöhnliche Phänomene lernen können.

Der Vortrag findet im Rahmen der Vorlesungsreihe zum 75-jährigen Jubiläum des IGPP statt.

Das Kolloquium findet als Hybrid-Online-Veranstaltung statt. Zugang per Mail anfordern: