Parapsychologie und paranormale Phänomene

Experimentelle Parapsychologie

Einführung

Parapsychologische Laborexperimente haben zum Ziel, operational definierte Hypothesen zur außersinnlichen Wahrnehmung (ASW) und zur Psychokinese (PK) im Labor unter kontrollierten Bedingungen zu testen. In einer beispielhaften ASW-Labor-Situation muss eine sensorisch zuverlässig abgeschirmte Versuchsperson, der ‚Empfänger’, eine zufällig erzeugte Abfolge von Symbolen erraten, die ein räumlich getrennter ‚Sender’ (ebenfalls eine Versuchsperson) betrachtet. Treten bei genügend langen Versuchsserien wiederholt signifikante Abweichungen von der Zufallserwartung auf, werden diese unter der Psi-Hypothese als ‚Telepathie’ interpretiert. ‚Hellsehen’ ist dann gegeben, wenn die Information von einem räumlich getrennten Ort nicht durch einen menschlichen Sender vermittelt wurde; bei ‚Präkognition’ erfolgt der Ratevorgang, bevor die Zufallsfolge generiert wurde.

Generell zeigt sich, dass experimentell erzeugte Psi-Effekte schwach sind, initial relativ starke Effekte sich im Laufe von Replikationsversuchen oft abschwächen („Absinkungseffekt“, siehe Glossar), Metaanalysen jedoch eine statistische Robustheit der Effekte anzeigen. Zudem scheinen manche Experimentatoren erfolgreicher zu sein als andere („Psi-Experimentator-Hypothese“).

Die Ergebnisse der parapsychologischen Forschung sind in der wissenschaftlichen Gemeinschaft umstritten. Die übliche ‚skeptische’ Position macht geltend, dass Psi-Experimente methodische Mängel aufwiesen, dass positive Ergebnisse von ‘skeptisch‘ eingestellten Experimentatoren nicht replizierbar seien und dass keine empirisch überprüfbaren Theorien vorlägen. Die Mehrzahl der professionellen Forscher auf diesem Gebiet hält dagegen den Nachweis für erbracht, dass es sowohl auf phänomenologischer wie experimenteller Ebene Psi-Anomalien gibt, die sich vorläufig nicht mit konventionellen Hypothesen und Modellen zureichend erklären lassen.

Heutige parapsychologische Theorieansätze haben Vorstellungen von ASW als einer „Informationsübertragung“ oder von PK als einer quasi-energetischen „Beeinflussung“ weitgehend verlassen und diskutieren die Phänomene als eine Art Verschränkungskorrelation in einer verallgemeinerten Quantentheorie.

Ausgewählte Projekte

Filter

EEG-Haube

EEG- und Verhaltens-Korrelate zu Vorwärts- und Rückwärts-Priming

EEG-Verhaltens-Priming-Studie zur Untersuchung emotionaler Psi-Effekte.