Ästhetische Praxis hat sich in vielfacher Form mit dem ‚Okkulten‘ auseinandergesetzt, wie sich in zunehmendem Maße in den vergangenen Jahren anhand von akademischen Studien oder im Rahmen von Ausstellungsprojekten gezeigt hat. Als bahnbrechend im Bereich der Bildenden Kunst hat sich im deutschsprachigen Raum im deutschsprachigen Raum die Ausstellung „Von Munch bis Mondrian. 1900–1915“ erwiesen, die 1995 von Veit Loers in der Schirn Kunsthalle Frankfurt realisiert wurde. Viele der dort behandelte Themen inspirierten in den Folgejahren zu weiterer Ausstellungen und Forschungsprojekten, wobei von Beginn an das IGPP daran beteiligt war.
Parapsychologie und paranormale Phänomene
Kunst und Okkultismus
Einführung
Ein Schwerpunkt in diesem Forschungsbereich lag und liegt in der Erforschung der Beziehung von fotografischem Medium und dem Okkultismus, wobei sowohl die Bedeutung von Bildern in der Geschichte von Spiritismus, Okkultismus oder Parapsychologie in den Fokus genommen werden wie auch die Relevanz okkulter Motive und Vorstellungen in der Fotokunst. In diesem Zusammenhang sind die fotografischen Bestände im Archiv des IGPP von großer Bedeutung, die zwischenzeitlich in einer Vielzahl von Ausstellungen gezeigt und wissenschaftlich erschlossen werden konnten. Hervorzuheben ist die Ausstellung „The Perfect Medium – Photography and the Occult“ (Metropolitan Museum of Art, New York, 2005), die vom IGPP mitorganisiert wurde (Abb. 1) Historisches Bildmaterial und seine Verbindung zur Fotokunst wurden z. B. in der Ausstellung „Anna & Bernhard Blume. La photographie transcendantale“ gezeigt (Centre Pompidou, Paris, 2015) (Abb. 2), während die massenmediale Nutzung der Fotografie zur Propagierung der anfänglichen Forschungsagenda von Hans Bender am IGPP Thema der Ausstellung „Spuk! Die Fotografien von Leif Geiges“ war (Augustinermuseum, Freiburg i. Br., 2021) (Abb. 3).

Abb. 1

Abb. 2

Abb. 3
Darüber hinaus werden alle Formen von Verbindungslinien zwischen Bildender Kunst, musealer Praktik und Okkultismus dokumentiert wie in Hinblick auf thematische Schwerpunkte, theoretische Konzepte, öffentliche Kritik oder akademische Rezeption. Ein Augenmerk liegt auch auf der sogenannten „Medialen Kunst“, die in der Frühgeschichte des IGPP bereits Relevanz hatte und die in den vergangenen Jahren einen großen Bedeutungszuwachs erfahren hat, etwa aufgrund der Rezeption des Werks der spiritistischen Künstlerin Hilma af Klimt.