In den westlichen Industriegesellschaften zeichnet sich seit geraumer Zeit ein deutlicher Wandel innerhalb der religiösen Landschaften ab. Dieser wird von Sozial- und Religionswissenschaftlern unter dem Begriff „spiritual turn“ gefasst. Parallel dazu lässt sich spätestens seit Beginn der 1990er-Jahre innerhalb der Psychologie, Psychiatrie und anderer gesundheitsbezogener Disziplinen ein wachsendes Interesse an Fragen zur klinisch-therapeutischen Bedeutsamkeit einer spirituellen oder religiösen Orientierung von Patienten beobachten. Eine zunehmende Zahl an VertreterInnen der etablierten Psychologie und Psychotherapie plädiert dafür, die spirituelle und religiöse Dimension stärker als bisher auch in der Theorienbildung, Forschung und Behandlungspraxis mit einzubeziehen.
Entsprechend den Aufgabenstellungen des IGPP und dessen Grenzgebietsforschung wurde der Forschungsschwerpunkt „Psychotherapie und Spiritualität“ ins Leben gerufen.