CHANSE Programm “Transformations: Social and cultural dynamics in the digital age” with €1.561.633 (Freiburg lab: €180.100 gefördert von BMBF): Ruth Ogden (Projektleiter; Liverpool John Moores Universität), Nuria Codina (Universität Barcelona), Filip Vostal (Institut für Philosophie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften), Chantal Martin-Soelch and Omar Abou Khaled (Universität Fribourg, Schweiz), Marc Wittmann (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Freiburg), Joanna Witowska (Maria Grzegorzewska Universität).
Geist und Materie
In den letzten zwei Jahrzehnten hat die Nutzung digitaler Technologien in unserem beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Leben erheblich zugenommen. Dies hat dazu geführt, dass viele Menschen heute in einem Zustand „permanenter Vernetzung“ leben, der es ihnen ermöglicht, jederzeit und überall erreichbar zu sein und Informationen und Anregungen mit größerer Leichtigkeit und Unmittelbarkeit als je zuvor zu suchen. Dies hat zur Folge, dass die traditionellen Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit immer mehr verschwimmen und das Lebenstempo immer schneller wird. Dies liegt zum Teil daran, dass der Rhythmus des täglichen Lebens jetzt von digitalen Geräten diktiert wird.
Wie genau sich die zunehmende Nutzung digitaler Technologien auf die Verfügbarkeit von Zeit, unsere Zeitverwendung und unsere Erfahrung von Zeitlichkeit auswirkt, ist derzeit noch unbekannt. Auf individueller Ebene ist unklar, ob die Digitalisierung die Zeitverfügbarkeit und das Wohlbefinden steigert oder die freie Zeit und die Lebensqualität verringert. Auf gesellschaftlicher Ebene ist unklar, ob die zunehmende Digitalisierung eine vereinheitlichende oder trennende Wirkung auf das europäische Zeitempfinden hat.
Was ist das Ziel?
Wir wollen herausfinden, wie und warum die Wahrnehmung, Nutzung und Aufteilung von Zeit durch den persönlichen Grad der Digitalisierung und kulturelle Normen beeinflusst wird und wie sich dies auf die Lebensqualität auswirkt.
Dies soll durch eine Reihe von Studien erreicht werden, bei denen Interviews, Online-Fragebögen, psychophysiologische Aufzeichnungen und Echtzeit-Verhaltensanalysen eingesetzt werden.
Die Daten werden in der Tschechischen Republik, Deutschland, Polen, Spanien, der Schweiz und dem Vereinigten Königreich erhoben, um kulturübergreifende Vergleiche innerhalb Europas zu ermöglichen.
Projektmitarbeiterin: Dr. Julie Papastamatelou