Die Frage nach außerirdischem Leben beschäftigt die Menschheit bereits seit der Antike. Von den ersten überlieferten philosophischen Überlegungen zu außerirdischem Leben lässt sich kulturgeschichtlich eine Entwicklungslinie bis zu den ersten Werken des Science-Fiction-Genres und schließlich bis zur modernen Raumfahrttechnik rekonstruieren. Insofern erweist sich das Nachdenken über Außerirdische als eine überaus produktive Inspirationsquelle für philosophische, literarische, aber auch (natur-)wissenschaftliche Innovation.
Die raumfahrttechnologischen Durchbrüche im 20. Jahrhundert und die damit einhergehende interkulturelle Weltraum-Euphorie stellten die menschlichen Überlegungen zu außerirdischen Intelligenzen auf eine neue Grundlage. Was der Menschheit jetzt gelang, konnte einen extraterrestrischen Spezies vielleicht schon vorher gelungen sein: den eigenen Heimatplaneten zu verlassen und in die Weiten des Weltraums vorzudringen. Beflügelt wurden derartige Vorstellungen aber auch durch einen ganz anderen Themenkomplex: Die berühmte Sichtung „fliegender Untertassen“ durch Kenneth Arnold im Jahr 1947 ist die Geburtsstunde des modernen UFO-Phänomens. Obwohl der Begriff ‚UFO‘ (unidentifiziertes Flugobjekt) im eigentlichen Wortsinn lediglich eine ungeklärte Himmelsbeobachtung bezeichnet, ist er heute untrennbar mit Vorstellungen von außerirdischen Raumschiffen assoziiert.
Verschiedene Entdeckungen und Befunde der Astrophysik, Astronomie und Astrobiologie in den letzten beiden Jahrzehnten lassen es heute wahrscheinlicher denn je erscheinen, dass die Erde nicht der einzige belebte Planet und die Menschheit womöglich nicht die einzige intelligente Spezies im Universum ist. Dessen ungeachtet hat das UFO-Thema in den letzten Jahren sowohl politisch als auch wissenschaftlich eine gewisse (Re-)Legitimation erfahren.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen widmet sich der Themenschwerpunkt „Außerirdische und UFOs“ am IGPP drei Leitfragen: