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Biography

Gründer des Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene

1907

Geburt

Bender wurde am 5. Februar 1907 in Freiburg geboren, legte 1925 das Abitur ab und studierte zunächst – „der Familientradition folgend“ (Benders Vater war Rechtsanwalt in Freiburg) – einige Semester Jura in Lausanne und Paris.

1927

Studium

1927 wechselte er zum Studium der Psychologie, Philosophie und Romanistik über: „Ich studierte in Freiburg, Heidelberg und Berlin und von 1929 an als Schüler von E. Rothacker und E. R. Curtius in Bonn. Wesentliche Anregungen erhielt ich von W. Koehler in Berlin und Pierre Janet am Collège de France“.

1933

Promotion

1933 promovierte er bei Erich Rothacker, dem Bonner Philosophen und Psychologen, zum Dr. phil. über das Thema Psychische Automatismen, dessen Publikation (Bender, 1936) den Untertitel trägt Zur Experimentalpsychologie des Unterbewußten und der außersinnlichen Wahrnehmung. „Unter seiner [Rothackers] Ägide“ – so schreibt Bender in einem Nachruf auf seinen Lehrer – „(entstand) die erste deutsche Dissertation, die zu positiven Ergebnissen auf einem bisher im akademischen Rahmen tabuierten Gebiet kam“ (Bender, 1966, S. 149). (In Rothackers Erinnerungen hat sich diese Episode ebenfalls niedergeschlagen, vgl. Rothacker, 1963, S. 109-114). „Das Vorwort zu der im Juni 1933 abgeschlossenen Arbeit enthält das Programm dessen, was mich dann ein ganzes Leben lang beschäftigt“, sagt Bender in einem 1983 veröffentlichten Gespräch mit seinem Nachfolger Johannes Mischo (Mischo, 1983, S. 16). Während seiner langjährigen Assistententätigkeit am Bonner Psychologischen Institut (1935-1941) ab-solvierte er Medizin als Zweitstudium, das er 1939 in Freiburg mit dem Staatsexamen abschloß.

1939

Ärztliche Approbation

„Nach meiner ärztlichen Approbation im September 1939 war ich ein halbes Jahr als Volontärassistent in der Freiburger Psychiatrischen und Nervenklinik tätig, wo ich, gefördert von K. Beringer, dem ich viel verdanke, über psychopathologische Fragen arbeitete. Nach Bonn zurückgekehrt, leitete ich die experimentelle Arbeit des Bonner Psychologischen Instituts und war zugleich als Volontärassistent in der Bonner Medizinischen Klinik tätig.“ Bereits 1935 hatte Bender in der Zeitschrift für Psychologie eine der ersten experimentalpsychologischen Arbeiten zum Problem der „Außersinnlichen Wahrnehmung“ veröffentlicht (Bender, 1935). „Meine experimentellen Ergebnisse auf parapsychologischem Gebiet führten zu einer Zusammenarbeit mit dem damals neu gegründeten Parapsychology Laboratory der amerikanischen Duke-Universität. Mit seinem Leiter, Prof. William McDougall, verband mich ein anregender Kontakt, der mich veranlasste, sein Werk The Energies of Men ins Deutsche zu über-tragen“ (vgl. McDougall, 1937).

1941

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Nachdem sich Bender 1941 mit der Arbeit Experimentelle Visionen an der Bonner Philosophischen Fakultät habilitiert hatte (Bender, 1941), erhielt er aufgrund seiner doppelten Ausbildung einen Ruf an die damalige Reichsuniversität Straßburg, an der er ein Institut für Psychologie und klinische Psychologie errichtete. 1942 wurde er zum Extraordinarius ernannt. Vom November 1944 bis Juli 1945 befand sich Bender in amerikanischer Internierung.

1950

Gründung der „Forschungs-
gemeinschaft für psychologische Grenzgebiete“

Nach seiner Rückkehr nach Freiburg gründete er eine „Forschungsgemeinschaft für psychologische Grenzgebiete“, die ein 1950 eröffnetes „Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V.“ mit Bender als Direktor errichtete. (Näheres dazu siehe im Ab-schnitt 3.) Zwischen 1946 und 1949 wurde Bender an der Universität Freiburg mit der vertretungsweisen Wahrnehmung des Lehrstuhls für Psychologie und Pädagogik beauftragt, nahm von 1949 an eine Diätendozentur wahr und hatte zwischen 1951 und 1954 eine Gastprofessur inne. Sei-ne Vorlesungen und Übungen in diesen Jahren behandelten Themen der Allgemeinen Psychologie, der Sozial-, Entwicklungs- sowie Klinischen Psychologie. 1954 erfolgte schließlich die Ernennung zum außerplanmäßigen Professor für Grenzgebiete der Psychologie. Seine erste Vorlesung über Parapsychologie hielt Bender im Wintersemester 1955/56.

1967

Professur

Die außerplanmäßige Professur wurde 1967 in ein Ordinariat für Psychologie und Grenzgebiete der Psychologie umgewandelt und zugleich dem Psychologischen Institut der Universität eine „Abteilung für Grenzgebiete der Psychologie“ angegliedert, für die von der Universität Räume im Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene angemietet wurden. Die Doppelfunktion von Lehrstuhlinhaber wie Direktor des Privatinstituts vereinigte Bender in Personalunion bis 1975, dem Jahr seiner Emeritierung, in dem es zu einer Entflechtung der beiden Institutionen kam; als Nachfolger auf den Lehrstuhl wurde Benders langjähriger Assistent Johannes Mischo berufen, der nach Benders Tod am 7. Mai 1991 im Dezember 1991 von der Mitgliederversammlung des e.V.-Instituts zum neuen Direktor gewählt wurde.

1991

Verstorben
Verfasser

Eberhard Bauer
Diplompsychologe, Vorstandsmitglied des IGPP

Impressionen